Prediger 3:1 (LUTH1912)
Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde.

Prediger 3:2 (LUTH1912)
Geboren werden und sterben, pflanzen und ausrotten, was gepflanzt ist,

Prediger 3:3 (LUTH1912)
würgen und heilen, brechen und bauen,

Prediger 3:4 (LUTH1912)
weinen und lachen, klagen und tanzen,

Prediger 3:5 (LUTH1912)
Stein zerstreuen und Steine sammeln, herzen und ferne sein von Herzen,

Prediger 3:6 (LUTH1912)
suchen und verlieren, behalten und wegwerfen,

Prediger 3:7 (LUTH1912)
zerreißen und zunähen, schweigen und reden,

Prediger 3:8 (LUTH1912)
lieben und hassen, Streit und Friede hat seine Zeit.

Prediger 3:9 (LUTH1912)
Man arbeite, wie man will, so hat man doch keinen Gewinn davon.

Prediger 3:10 (LUTH1912)
Ich sah die Mühe, die Gott den Menschen gegeben hat, daß sie darin geplagt werden.

Prediger 3:11 (LUTH1912)
Er aber tut alles fein zu seiner Zeit und läßt ihr Herz sich ängsten, wie es gehen solle in der Welt; denn der Mensch kann doch nicht treffen das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende.

Prediger 3:12 (LUTH1912)
Darum merkte ich, daß nichts Besseres darin ist denn fröhlich sein und sich gütlich tun in seinem Leben.

Prediger 3:13 (LUTH1912)
Denn ein jeglicher Mensch, der da ißt und trinkt und hat guten Mut in aller seiner Arbeit, das ist eine Gabe Gottes.

Prediger 3:14 (LUTH1912)
Ich merkte, daß alles, was Gott tut, das besteht immer: man kann nichts dazutun noch abtun; und solches tut Gott, daß man sich vor ihm fürchten soll.

Prediger 3:15 (LUTH1912)
Was geschieht, das ist zuvor geschehen, und was geschehen wird, ist auch zuvor geschehen; und Gott sucht wieder auf, was vergangen ist.

Prediger 3:16 (LUTH1912)
Weiter sah ich unter der Sonne Stätten des Gerichts, da war ein gottlos Wesen, und Stätten der Gerechtigkeit, da waren Gottlose.

Prediger 3:17 (LUTH1912)
Da dachte ich in meinem Herzen: Gott muß richten den Gerechten und den Gottlosen; denn es hat alles Vornehmen seine Zeit und alle Werke.

Prediger 3:18 (LUTH1912)
Ich sprach in meinem Herzen: Es geschieht wegen der Menschenkinder, auf daß Gott sie prüfe und sie sehen, daß sie an sich selbst sind wie das Vieh.

Prediger 3:19 (LUTH1912)
Denn es geht dem Menschen wie dem Vieh: wie dies stirbt, so stirbt er auch, und haben alle einerlei Odem, und der Mensch hat nichts mehr als das Vieh; denn es ist alles eitel.

Prediger 3:20 (LUTH1912)
Es fährt alles an einen Ort; es ist alles von Staub gemacht und wird wieder zu Staub.

Prediger 3:21 (LUTH1912)
Wer weiß, ob der Odem der Menschen aufwärts fahre und der Odem des Viehes abwärts unter die Erde fahre?

Prediger 3:22 (LUTH1912)
So sah ich denn, daß nichts Besseres ist, als daß ein Mensch fröhlich sei in seiner Arbeit; denn das ist sein Teil. Denn wer will ihn dahin bringen, daß er sehe, was nach ihm geschehen wird?
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