Sprüche 6:1 (LUTH1912)
Mein Kind, wirst du Bürge für deinen Nächsten und hast deine Hand bei einem Fremden verhaftet,

Sprüche 6:2 (LUTH1912)
so bist du verknüpft durch die Rede deines Mundes und gefangen mit den Reden deines Mundes.

Sprüche 6:3 (LUTH1912)
So tue doch, mein Kind, also und errette dich, denn du bist deinem Nächsten in die Hände gekommen: eile, dränge und treibe deinen Nächsten.

Sprüche 6:4 (LUTH1912)
Laß deine Augen nicht schlafen, noch deinen Augenlider schlummern.

Sprüche 6:5 (LUTH1912)
Errette dich wie ein Reh von der Hand und wie eine Vogel aus der Hand des Voglers.

Sprüche 6:6 (LUTH1912)
Gehe hin zur Ameise, du Fauler; siehe ihre Weise an und lerne!

Sprüche 6:7 (LUTH1912)
Ob sie wohl keinen Fürsten noch Hauptmann noch Herrn hat,

Sprüche 6:8 (LUTH1912)
bereitet sie doch ihr Brot im Sommer und sammelt ihre Speise in der Ernte.

Sprüche 6:9 (LUTH1912)
Wie lange liegst du, Fauler? Wann willst du aufstehen von deinem Schlaf?

Sprüche 6:10 (LUTH1912)
Ja, schlafe noch ein wenig, schlummere ein wenig, schlage die Hände ineinander ein wenig, daß du schlafest,

Sprüche 6:11 (LUTH1912)
so wird dich die Armut übereilen wie ein Fußgänger und der Mangel wie ein gewappneter Mann.

Sprüche 6:12 (LUTH1912)
Ein heilloser Mensch, ein schädlicher Mann geht mit verstelltem Munde,

Sprüche 6:13 (LUTH1912)
winkt mit Augen, deutet mit Füßen, zeigt mit Fingern,

Sprüche 6:14 (LUTH1912)
trachtet allezeit Böses und Verkehrtes in seinem Herzen und richtet Hader an.

Sprüche 6:15 (LUTH1912)
Darum wird ihm plötzlich sein Verderben kommen, und er wird schnell zerbrochen werden, da keine Hilfe dasein wird.

Sprüche 6:16 (LUTH1912)
Diese sechs Stücke haßt der HERR, und am siebenten hat er einen Greuel:

Sprüche 6:17 (LUTH1912)
hohe Augen, falsche Zunge, Hände, die unschuldig Blut vergießen,

Sprüche 6:18 (LUTH1912)
Herz, das mit böser Tücke umgeht, Füße, die behend sind, Schaden zu tun,

Sprüche 6:19 (LUTH1912)
falscher Zeuge, der frech Lügen redet und wer Hader zwischen Brüdern anrichtet.

Sprüche 6:20 (LUTH1912)
Mein Kind, bewahre die Gebote deines Vaters und laß nicht fahren das Gesetz deiner Mutter.

Sprüche 6:21 (LUTH1912)
Binde sie zusammen auf dein Herz allewege und hänge sie an deinen Hals,

Sprüche 6:22 (LUTH1912)
wenn du gehst, daß sie dich geleiten; wenn du dich legst, daß sie dich bewahren; wenn du aufwachst, daß sie zu dir sprechen.

Sprüche 6:23 (LUTH1912)
Denn das Gebot ist eine Leuchte und das Gesetz ein Licht, und die Strafe der Zucht ist ein Weg des Lebens,

Sprüche 6:24 (LUTH1912)
auf daß du bewahrt werdest vor dem bösen Weibe, vor der glatten Zunge der Fremden.

Sprüche 6:25 (LUTH1912)
Laß dich ihre Schöne nicht gelüsten in deinem Herzen und verfange dich nicht an ihren Augenlidern.

Sprüche 6:26 (LUTH1912)
Denn eine Hure bringt einen ums Brot; aber eines andern Weib fängt das edle Leben.

Sprüche 6:27 (LUTH1912)
Kann auch jemand ein Feuer im Busen behalten, daß seine Kleider nicht brennen?

Sprüche 6:28 (LUTH1912)
Wie sollte jemand auf Kohlen gehen, daß seine Füße nicht verbrannt würden?

Sprüche 6:29 (LUTH1912)
Also gehet's dem, der zu seines Nächsten Weib geht; es bleibt keiner ungestraft, der sie berührt.

Sprüche 6:30 (LUTH1912)
Es ist einem Diebe nicht so große Schmach, ob er stiehlt, seine Seele zu sättigen, weil ihn hungert;

Sprüche 6:31 (LUTH1912)
und ob er ergriffen wird, gibt er's siebenfältig wieder und legt dar alles Gut in seinem Hause.

Sprüche 6:32 (LUTH1912)
Aber wer mit einem Weibe die Ehe bricht, der ist ein Narr; der bringt sein Leben ins Verderben.

Sprüche 6:33 (LUTH1912)
Dazu trifft ihn Plage und Schande, und seine Schande wird nicht ausgetilgt.

Sprüche 6:34 (LUTH1912)
Denn der Grimm des Mannes eifert, und schont nicht zur Zeit der Rache

Sprüche 6:35 (LUTH1912)
und sieht keine Person an, die da versöhne, und nimmt's nicht an, ob du viel schenken wolltest.
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