Hohelied 2:1 (LUTH1912)
Ich bin eine Blume zu Saron und eine Rose im Tal.

Hohelied 2:2 (LUTH1912)
Wie eine Rose unter den Dornen, so ist meine Freundin unter den Töchtern.

Hohelied 2:3 (LUTH1912)
Wie ein Apfelbaum unter den wilden Bäumen, so ist mein Freund unter den Söhnen. Ich sitze unter dem Schatten, des ich begehre, und seine Frucht ist meiner Kehle süß.

Hohelied 2:4 (LUTH1912)
Er führt mich in den Weinkeller, und die Liebe ist sein Panier über mir.

Hohelied 2:5 (LUTH1912)
Er erquickt mich mit Blumen und labt mich mit Äpfeln; denn ich bin krank vor Liebe.

Hohelied 2:6 (LUTH1912)
Seine Linke liegt unter meinem Haupte, und seine Rechte herzt mich.

Hohelied 2:7 (LUTH1912)
Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems, bei den Rehen oder bei den Hinden auf dem Felde, daß ihr meine Freundin nicht aufweckt noch regt, bis es ihr selbst gefällt.

Hohelied 2:8 (LUTH1912)
Da ist die Stimme meines Freundes! Siehe, er kommt und hüpft auf den Bergen und springt auf den Hügeln.

Hohelied 2:9 (LUTH1912)
Mein Freund ist gleich einem Reh oder jungen Hirsch. Siehe, er steht hinter unsrer Wand, sieht durchs Fenster und schaut durchs Gitter.

Hohelied 2:10 (LUTH1912)
Mein Freund antwortet und spricht zu mir: Stehe auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm her!

Hohelied 2:11 (LUTH1912)
Denn siehe, der Winter ist vergangen, der Regen ist weg und dahin;

Hohelied 2:12 (LUTH1912)
die Blumen sind hervorgekommen im Lande, der Lenz ist herbeigekommen, und die Turteltaube läßt sich hören in unserm Lande;

Hohelied 2:13 (LUTH1912)
der Feigenbaum hat Knoten gewonnen, die Weinstöcke haben Blüten gewonnen und geben ihren Geruch. Stehe auf, meine Freundin, und komm, meine Schöne, komm her!

Hohelied 2:14 (LUTH1912)
Meine Taube in den Felsklüften, in den Steinritzen, zeige mir deine Gestalt, laß mich hören deine Stimme; denn die Stimme ist süß, und deine Gestalt ist lieblich.

Hohelied 2:15 (LUTH1912)
Fanget uns die Füchse, die kleinen Füchse, die die Weinberge verderben; denn unsere Weinberge haben Blüten gewonnen.

Hohelied 2:16 (LUTH1912)
Mein Freund ist mein, und ich bin sein, der unter Rosen weidet.

Hohelied 2:17 (LUTH1912)
Bis der Tag kühl wird und die Schatten weichen, kehre um; werde wie ein Reh, mein Freund, oder wie ein junger Hirsch auf den Scheidebergen.
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