Hiob 15:1 (LUTH1912)
Da antwortete Eliphas von Theman und sprach:

Hiob 15:2 (LUTH1912)
Soll ein weiser Mann so aufgeblasene Worte reden und seinen Bauch so blähen mit leeren Reden?

Hiob 15:3 (LUTH1912)
Du verantwortest dich mit Worten, die nicht taugen, und dein Reden ist nichts nütze.

Hiob 15:4 (LUTH1912)
Du hast die Furcht fahren lassen und redest verächtlich vor Gott.

Hiob 15:5 (LUTH1912)
Denn deine Missetat lehrt deinen Mund also, und hast erwählt eine listige Zunge.

Hiob 15:6 (LUTH1912)
Dein Mund verdammt dich, und nicht ich; deine Lippen zeugen gegen dich.

Hiob 15:7 (LUTH1912)
Bist du der erste Mensch geboren? bist du vor allen Hügeln empfangen?

Hiob 15:8 (LUTH1912)
Hast du Gottes heimlichen Rat gehört und die Weisheit an dich gerissen?

Hiob 15:9 (LUTH1912)
Was weißt du, das wir nicht wissen? was verstehst du, das nicht bei uns sei?

Hiob 15:10 (LUTH1912)
Es sind Graue und Alte unter uns, die länger gelebt haben denn dein Vater.

Hiob 15:11 (LUTH1912)
Sollten Gottes Tröstungen so gering vor dir gelten und ein Wort, in Lindigkeit zu dir gesprochen?

Hiob 15:12 (LUTH1912)
Was nimmt dein Herz vor? was siehst du so stolz?

Hiob 15:13 (LUTH1912)
Was setzt sich dein Mut gegen Gott, daß du solche Reden aus deinem Munde lässest?

Hiob 15:14 (LUTH1912)
Was ist ein Mensch, daß er sollte rein sein, und daß er sollte gerecht sein, der von einem Weibe geboren ist?

Hiob 15:15 (LUTH1912)
Siehe, unter seinen Heiligen ist keiner ohne Tadel, und die im Himmel sind nicht rein vor ihm.

Hiob 15:16 (LUTH1912)
Wie viel weniger ein Mensch, der ein Greuel und schnöde ist, der Unrecht säuft wie Wasser.

Hiob 15:17 (LUTH1912)
Ich will dir's zeigen, höre mir zu, und ich will dir erzählen, was ich gesehen habe,

Hiob 15:18 (LUTH1912)
was die Weisen gesagt haben und ihren Vätern nicht verhohlen gewesen ist,

Hiob 15:19 (LUTH1912)
welchen allein das Land gegeben war, daß kein Fremder durch sie gehen durfte:

Hiob 15:20 (LUTH1912)
“Der Gottlose bebt sein Leben lang, und dem Tyrannen ist die Zahl seiner Jahre verborgen.

Hiob 15:21 (LUTH1912)
Was er hört, das schreckt ihn; und wenn's gleich Friede ist, fürchtet er sich, der Verderber komme,

Hiob 15:22 (LUTH1912)
glaubt nicht, daß er möge dem Unglück entrinnen, und versieht sich immer des Schwerts.

Hiob 15:23 (LUTH1912)
Er zieht hin und her nach Brot, und es dünkt ihn immer, die Zeit seines Unglücks sei vorhanden.

Hiob 15:24 (LUTH1912)
Angst und Not schrecken ihn und schlagen ihn nieder wie ein König mit seinem Heer.

Hiob 15:25 (LUTH1912)
Denn er hat seine Hand wider Gott gestreckt und sich wider den Allmächtigen gesträubt.

Hiob 15:26 (LUTH1912)
Er läuft mit dem Kopf an ihn und ficht halsstarrig wider ihn.

Hiob 15:27 (LUTH1912)
Er brüstet sich wie ein fetter Wanst und macht sich feist und dick.

Hiob 15:28 (LUTH1912)
Er wohnt in verstörten Städten, in Häusern, da man nicht bleiben darf, die auf einem Haufen liegen sollen.

Hiob 15:29 (LUTH1912)
Er wird nicht reich bleiben, und sein Gut wird nicht bestehen, und sein Glück wird sich nicht ausbreiten im Lande.

Hiob 15:30 (LUTH1912)
Unfall wird nicht von ihm lassen. Die Flamme wird seine Zweige verdorren, und er wird ihn durch den Odem seines Mundes wegnehmen.

Hiob 15:31 (LUTH1912)
Er wird nicht bestehen, denn er ist in seinem eiteln Dünkel betrogen; und eitel wird sein Lohn werden.

Hiob 15:32 (LUTH1912)
Er wird ein Ende nehmen vor der Zeit; und sein Zweig wird nicht grünen.

Hiob 15:33 (LUTH1912)
Er wird abgerissen werden wie eine unzeitige Traube vom Weinstock, und wie ein Ölbaum seine Blüte abwirft.

Hiob 15:34 (LUTH1912)
Denn der Heuchler Versammlung wird einsam bleiben; und das Feuer wird fressen die Hütten derer, die Geschenke nehmen.

Hiob 15:35 (LUTH1912)
Sie gehen schwanger mit Unglück und gebären Mühsal, und ihr Schoß bringt Trug.”
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