Hiob 36:1 (LUTH1912)
Elihu redet weiter und sprach:

Hiob 36:2 (LUTH1912)
Harre mir noch ein wenig, ich will dir's zeigen; denn ich habe noch von Gottes wegen etwas zu sagen.

Hiob 36:3 (LUTH1912)
Ich will mein Wissen weither holen und beweisen, daß mein Schöpfer recht habe.

Hiob 36:4 (LUTH1912)
Meine Reden sollen ohne Zweifel nicht falsch sein; mein Verstand soll ohne Tadel vor dir sein.

Hiob 36:5 (LUTH1912)
Siehe, Gott ist mächtig, und verachtet doch niemand; er ist mächtig von Kraft des Herzens.

Hiob 36:6 (LUTH1912)
Den Gottlosen erhält er nicht, sondern hilft dem Elenden zum Recht.

Hiob 36:7 (LUTH1912)
Er wendet seine Augen nicht von dem Gerechten; sondern mit Königen auf dem Thron läßt er sie sitzen immerdar, daß sie hoch bleiben.

Hiob 36:8 (LUTH1912)
Und wenn sie gefangen blieben in Stöcken und elend gebunden mit Stricken,

Hiob 36:9 (LUTH1912)
so verkündigt er ihnen, was sie getan haben, und ihre Untugenden, daß sie sich überhoben,

Hiob 36:10 (LUTH1912)
und öffnet ihnen das Ohr zur Zucht und sagt ihnen, daß sie sich von dem Unrechten bekehren sollen.

Hiob 36:11 (LUTH1912)
Gehorchen sie und dienen ihm, so werden sie bei guten Tagen alt werden und mit Lust leben.

Hiob 36:12 (LUTH1912)
Gehorchen sie nicht, so werden sie ins Schwert fallen und vergehen in Unverstand.

Hiob 36:13 (LUTH1912)
Die Heuchler werden voll Zorns; sie schreien nicht, wenn er sie gebunden hat.

Hiob 36:14 (LUTH1912)
So wird ihre Seele in der Jugend sterben und ihr Leben unter den Hurern.

Hiob 36:15 (LUTH1912)
Aber den Elenden wird er in seinem Elend erretten und dem Armen das Ohr öffnen in der Trübsal.

Hiob 36:16 (LUTH1912)
Und auch dich lockt er aus dem Rachen der Angst in weiten Raum, da keine Bedrängnis mehr ist; und an deinem Tische, voll des Guten, wirst du Ruhe haben.

Hiob 36:17 (LUTH1912)
Du aber machst die Sache der Gottlosen gut, daß ihre Sache und ihr Recht erhalten wird.

Hiob 36:18 (LUTH1912)
Siehe zu, daß nicht vielleicht Zorn dich verlocke zum Hohn, oder die Größe des Lösegelds dich verleite.

Hiob 36:19 (LUTH1912)
Meinst du, daß er deine Gewalt achte oder Gold oder irgend eine Stärke oder Vermögen?

Hiob 36:20 (LUTH1912)
Du darfst der Nacht nicht begehren, welche Völker wegnimmt von ihrer Stätte.

Hiob 36:21 (LUTH1912)
Hüte dich und kehre dich nicht zum Unrecht, wie du denn vor Elend angefangen hast.

Hiob 36:22 (LUTH1912)
Siehe Gott ist zu hoch in seiner Kraft; wo ist ein Lehrer, wie er ist?

Hiob 36:23 (LUTH1912)
Wer will ihm weisen seinen Weg, und wer will zu ihm sagen: “Du tust Unrecht?”

Hiob 36:24 (LUTH1912)
Gedenke daß du sein Werk erhebest, davon die Leute singen.

Hiob 36:25 (LUTH1912)
Denn alle Menschen sehen es; die Leute schauen's von ferne.

Hiob 36:26 (LUTH1912)
Siehe Gott ist groß und unbekannt; seiner Jahre Zahl kann niemand erforschen.

Hiob 36:27 (LUTH1912)
Er macht das Wasser zu kleinen Tropfen und treibt seine Wolken zusammen zum Regen,

Hiob 36:28 (LUTH1912)
daß die Wolken fließen und triefen sehr auf die Menschen.

Hiob 36:29 (LUTH1912)
Wenn er sich vornimmt die Wolken auszubreiten wie sein hoch Gezelt,

Hiob 36:30 (LUTH1912)
siehe, so breitet er aus sein Licht über dieselben und bedeckt alle Enden des Meeres.

Hiob 36:31 (LUTH1912)
Denn damit schreckt er die Leute und gibt doch Speise die Fülle.

Hiob 36:32 (LUTH1912)
Er deckt den Blitz wie mit Händen und heißt ihn doch wieder kommen.

Hiob 36:33 (LUTH1912)
Davon zeugt sein Geselle, des Donners Zorn in den Wolken.
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